Carl Luckemeyer

Unternehmer

Der Name Carl Luckemeyer ist untrennbar verbunden mit der Industrialisierung und dem Aufstieg der Stadt Düsseldorf im 19. Jahrhundert. Luckemeyer übernahm als junger Mann die Textilfabrik und Färberei seines Vaters in Elberfeld.

1831 zog Luckemeyer nach Düsseldorf, weil er von dem Standort der Stadt bessere Verkehrsanbindungen erhoffte. Als sich ab 1835 durch den Einsatz von Dampfmaschinen eine neue Antriebsart für Eisenbahnen entwickelt hatte, gründete er im gleichen Jahr die „Düsseldorf-Elberfelder-Eisenbahngesellschaft“, um den bis dahin sehr umständlichen Transport von Elberfeld an den Rhein zu verbessern. Das erste Teilstück dieser Eisenbahn (von Düsseldorf bis Erkrath) war übrigens die erste dampfbetriebene Eisenbahnstrecke in Westdeutschland (1838) und gilt bis heute als die steilste Eisenbahn-Hauptstrecke Deutschlands.

Luckemeyer war Mitbegründer und erster Direktor der „Dampfschifffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein“, aus der sich später die „Köln-Düsseldorfer Schifffahrtsgesellschaft“ (KD) entwickelte.

Luckemeyer engagierte sich auch in der Düsseldorfer Stadtpolitik und war von 1836 bis 1849 Beigeordneter.

Die älteste Tochter Agnes ging unter dem Namen Mathilde Wesendonck als berühmte Frau in die Musikgeschichte ein. Sie hatte den reichen Textilkaufmann Otto Wesendonck geheiratet und führte als Schriftstellerin und Dichterin einen Salon in Zürich, wo sie Richard Wagner kennenlernte. Es entwickelte sich eine Liebschaft zwischen den beiden, so dass Mathilde zur Muse für Wagner wurde. In seiner großen Leidenschaft zu ihr vertonte er fünf ihrer Gedichte, die unter dem Namen „Wesendonck-Lieder“ zu einem bedeutenden Bestandteil der spätromantischen Musik wurden. Auch die Oper „Tristan und Isolde“, die als Liebeshymne an Mathilde Wesendonck gilt, wäre ohne diese Tochter von Carl Luckemeyer nicht entstanden.

Portrait Carl Luckemeyer

geb. 21.03.1801
gest. 6.11.1875 in Düsseldorf